Nahost: „Internationale Gemeinschaft soll Christen helfen“
Die Lage der Irak-Flüchtlinge
im Nahen Osten bleibt angespannt, das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge gab bekannt,
dass mittlerweile mehr als vier Millionen Menschen den Irak verlassen haben. Am Dienstag
sind Vertreter der europäischen Bischofskonferenzen mit der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft
in Ljubljana zusammengetroffen, um über die Situation der Flüchtlinge zu sprechen,
besonders der Lage der Christen unter ihnen. Derweil ruft der Apostolische Nuntius
in der syrischen Hauptstadt Damaskus die internationale Gemeinschaft auf, mehr für
die Christen in der Region zu tun. Im Gespräch mit Radio Vatikan fordert Nuntius Giovanni
Battista Morandini:
„Die internationale Gemeinschaft muss ihre bisherigen
Bemühungen weiter führen. Gerade weil es große Probleme innerhalb vieler Staaten im
Nahen Osten gibt, ist der Westen aufgefordert, rasch einzugreifen, bevor es zu spät
ist. Sonst riskieren wir, dass sich die mit den Palästinensern gemachten Fehler wiederholen.
Diese sind mittlerweile zum Spielball der Politik geworden. Es geht nicht nur um materielle
Hilfe, sondern auch darum, Präsenz in dieser Region zu zeigen. Es geht darum, eine
„spirituelle Präsenz“ zu zeigen, wie der Papst oft betont.“
Die Kirche
versucht zu helfen, wo sie nur kann, sagt der Apostolische Nuntius in Syrien.
„Seit
Oktober 2007 sind etliche Flüchtlinge in Syrien wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Doch die jüngsten Meldungen zeigen eine drastische Umkehrung dieser positiven Entwicklung.
Viele ehemalige Flüchtlinge sind wieder nach Syrien gekommen. Die Kirche hilft diesen
Flüchtlingen und hält ihre Türen für alle offen. Mittlerweile sind es schon über 1,5
Millionen Flüchtlinge, die sich allein hier in Syrien aufhalten. Daher ist die Flüchtlingsfrage
wieder aktuell geworden.“