D: Weiter innerkirchliche Kritik an Zölibats-Äußerungen Zollitschs
Die Äußerungen von Erzbischof Robert Zollitsch zum Zölibat stoßen innerkirchlich weiter
auf Kritik. Das konservative „Netzwerk katholischer Priester“ warf dem neuen Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in Herzogenrath vor, sich missverständlich
geäußert zu haben. Zollitsch habe den Eindruck erweckt, dass über dieses Thema neu
zu verhandeln sei. Diese Außenwirkung habe er offenbar bewusst in Kauf genommen. Zollitsch
hatte in Interviews die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit als theologisch
nicht notwendig bezeichnet. Das Priesternetzwerk wertete die Äußerung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden
als „wenig hilfreich“, die Identität des katholischen Priesters zu stärken. Nicht
die Verpflichtung zur Ehelosigkeit gefährde den Priesternachwuchs, sondern die Verwässerung
des sakramentalen Priestertums durch „demokratistische Organisationsstrukturen“. Am
Montag hatte sich der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller entschieden gegen
Spekulationen über eine mögliche Abkehr der katholischen Kirche vom Priesterzölibat
gewandt. Von einer Aufhebung des Zölibats brauche man „weder jetzt noch in Zukunft“
auszugehen. (kna 19.02.2007 mc)