Christliche Gefängnisinsassen klagen darüber, dass man sie unter Druck setze, Moslems
zu werden. Dem Gefangenenhilfswerk „Sharing Life Ministry Pakistan“ sind nach einigen
Angaben viele Fälle von Folter und Diskriminierung von Christen in Gefängnissen der
Provinz Punjab bekannt geworden. So hätten zum Beispiel im Zentralgefängnis der Industriestadt
Sheikhupura Mitgefangene und Vollzugsbeamte Druck auf zwei christlichen Häftlingen
ausgeübt, damit sie sich zum Islam bekehrten. Ein anderer Christ habe sich beklagt,
dass er gezwungen werde, während des islamischen Monats Ramadan zu fasten. Auch ein
christlicher Vollzugsbeamter fühle sich diskriminiert und verunsichert. Das Hilfswerk
tritt unter anderem dafür ein, dass eigene Gebetsräume für Christen in pakistanischen
Gefängnissen eingerichtet werden. In dem überwiegend islamischen Land ist ein Blasphemie-Gesetz
in Kraft, dass die Verunglimpfung des Islam mit schweren Strafen, bis zur Todesstrafe,
bedroht. Zahlreiche Christen fühlen sich zu Unrecht mit diesem Vorwurf konfrontiert.
Von den 156 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, 3 Prozent
Christen und 1,8 Prozent Hindus. (idea 18.02.2008 sk)