Die Uneinigkeit zwischen
den christlichen Konfessionen ist nach wie vor eine schmerzliche Wunde. Und das einzige
Ziel auf dem Weg des ökumenischen Dialogs muß die Wiederherstellung der vollen und
sichtbaren Einheit unter den Christen sein – das hat der Ökumeneverantwortliche des
Vatikans, Kardinal Walter Kasper nun in einer Botschaft zum 60-jährigen Bestehen
des ökumenischen Rates der Kirchen noch einmal klar gemacht.
In seinem Schreiben
an den Generalsekretär des ökumenischen Rates, Samuel Kobia, betont Kasper die Unumkehrbahrkeit
des ökumenischen Prozesses. Inzwischen sei die universale Brüderlichkeit zu einer
festen Überzeugung der Ökumene geworden. „Unter der Führung des heiligen Geistes sind
wir heute dazu berufen, der Hoffnung Raum zu geben“, so Kasper. Dies sei entscheidend:
denn momentan wachse zwar die ökumenische Bewegung. Daneben gebe es aber auch neues
Mißtrauen, das die Gabe der Unterscheidung sowie Ausdauer und konstruktive Initiativen
erfordere. Das Papier würdigt die gute Zusammenarbeit der katholischen Kirche mit
dem ökumenischen Rat der Kirchen, der im August 1948 gegründet wurde. Darüber hinaus
sieht Kasper auch in der Gebetswoche für die Einheit der Christen ein hoffnungsvolles
Zeichen. In diesem Zusammenhang verweist er auf das gemeinsame Gebet zum Abschluß
der Gebetswoche Ende Januar in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern; an
ihm hatte auch Papst Benedikt XVI. teilgenommen. Die positiven Beziehungen auf dem
ökumenischen Weg müßten künftig fortgesetzt werden, so der Präsident des päpstlichen
Rates für die Einheit der Christen. Denn dazu seien die Christen berufen, die volle
und sichtbare Einheit wiederherzustellen.