Silvio Berlusconi ist für eine Beibehaltung des italienischen Abtreibungsgesetzes.
Das betonte er am Freitag in einer Sendung des italienischen Rundfunks RAI. Von verschiedenen
ausländischen Zeitungen wird der italienischen Politik vorgeworfen, die Abtreibungsdebatte
zum Wahlkampfthema zu machen. Der Journalist Giuliano Ferrara hatte angekündigt, eigens
eine Liste mit dem Namen „Abtreibung, nein danke“ aufzustellen. Am Donnerstag hatte
es derweil in mehreren italienischen Städten Protestkundgebungen von Frauen gegeben.
Die Kundgebung war die Reaktion auf einen Zwischenfall in Neapel, bei dem eine Frau
im Krankenhaus von Polizisten verhaftet wurde, weil sie angeblich nach der 21. Schwangerschaftswoche
abtreiben wollte. Die italienische Gesetzgebung erlaubt eine Abtreibung bis zur 24.
Schwangerschaftswoche. Die Zeitung der italienschen Bischofskonferenz „Avvenire“ hatte
die, so wörtlich, „hysterische Darstellung“ des Falles in den Medien verurteilt. (corriere/südtirol
online 16.02.2008 ag)