Nicolas Sarkozy verteidigt seine umstrittenen Äußerungen zur Religion. Vor dem Dachverband
jüdischer Verbände meinte der französische Präsident am Mittwoch, „die religiöse Hoffnung“
bleibe auch künftig „eine wichtige Menschheitsfrage“. Nichts anderes habe er mit seinem
Lob der Religion bei früheren Auftritten in Rom und im saudischen Riad sagen wollen.
Verteidiger des französischen Prinzips der Laizität hatten sich vor allem gegen Sarkozys
Erklärung gewandt, ein republikanischer Lehrer könne „niemals den Pfarrer ersetzen,
weil ihm immer die Radikalität der Selbsthingabe des Lebens und das Charisma eines
Engagements fehlen wird, das von der Hoffnung bestimmt ist“. In Paris meinte Sarkozy
jetzt korrigierend, die „laizistische Moral“ sei der religiösen „nicht unterlegen“,
vielmehr ergänzten beide einander. Derweil hat der Präsident durch den Trubel in seinem
Privatleben auch bei Katholiken auf der politischen Rechten deutlich an Kredit verloren.
Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Wochenzeitschrift „La Vie“. Nur noch 60 Prozent
der Katholiken vertrauen Sarkozy; unmittelbar nach seiner Wahl waren es noch 83 Prozent. (la
croix/ le monde 15.02.2008 sk)