Der „zweite Mann“ des Vatikans trifft den „zweiten Mann“ auf Kuba: Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone reist in einer Woche auf die kommunistische Zuckerinsel und wird
dabei u.a. mit Interims-Präsident Raul Castro sprechen, dem Bruder des kubanischen
Staatschefs Fidel Castro. Anlass der Visite ist der zehnte Jahrestag der Kubareise
von Papst Johannes Paul II. „Unbestreitbare Fortschritte“ haben seither die Beziehungen
zwischen Kirche und Kuba gemacht, erklärte der kubanische Außenminister Felipe Pérez
Roque nun im Vorfeld des Bertone-Besuches. Die Kirche hat freilich nach wie vor einen
schweren Stand auf der Insel; und die Menschen leiden unter dem Wirtschaftsembargo
der USA. Pater Daniel Panduro berichtet über die konkrete Arbeit in seiner Pfarrei
„Nuestra Senora de la Paz“ in Havanna:
„In den meisten Gemeinden haben wir
Alten- und Krankenspeisungen; aber es gibt nur das Geringste, etwas Brot und Milch
und Zucker, die Möglichkeiten sind beschränkt. In den beiden Pfarreien, die ich betreue,
sind das etwa 400 Personen. Aber das ist natürlich nicht alles. Da ist die Evangelisierung.
Wir spenden zum Beispiel die Eucharistie immer unter der Bedingung, dass die Gläubigen
die Frohe Botschaft weiter verbreiten, vor allem in den Gemeinden, die ganz am Anfang
der Evangelisierung stehen.“
Dem kubanischen Außenminister zufolge gibt
es heute zwei Seminare im Land, außerdem 1.200 Ordensleute von 92 Kongregationen.
Kardinal Bertone wird in Santa Clara ein Denkmal von Papst Johannes Paul II. enthüllen. (rv
14.02.2008 gs)