„Die Gesetzgebung darf nicht nur auf politischem Konsens beruhen, sondern muss auch
moralische Erwägungen zugrunde legen.“ Das fordert das Abschlussdokument des „Kongresses
zur Verteidigung des Lebens“, der am Sonntag in Aparecida zu Ende gegangen ist. Die
Verfasser beklagen darin die Verbreitung einer Sterbenskultur, die zum Sinnverlust
des menschlichen Lebens führe. Sie verurteilen den legalen Verkauf der „Pille danach“
sowie die staatlichen Bemühungen um die Liberalisierung der Abtreibung in Lateinamerika.
Auch kritisieren sie die Sexualerziehung an Schulen, die bei einer rein naturwissenschaftlichen
Vermittlung den Aspekt der Liebe vollkommen außer Acht lasse. Das Dokument schlägt
vor, in der Regierung Abgesandte einzusetzen, die neue Gesetze auf die Wahrung der
Menschenrechte und die kirchlichen Standpunkte hin überprüften. Auf dem „Kongress
zur Verteidigung des Lebens“ hatten Vertreter von Pro-Life-Organisationen aus aller
Welt getagt. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein solcher Kongress stattfand. (rv
14.01.2008 ag)