Australien: Historische Entschuldigung bei Ureinwohnern
Australiens Regierungschef
Kevin Rudd hat sich bei den Ureinwohnern seines Landes entschuldigt. Die Bischöfe
des Landes unterstützen diese Geste und sind für die Bildung einer Versöhnungskommission.
In einer Rede vor dem Parlament bat Premier-Minister Rudd die Aborigines um Verzeihung
für das Unrecht, das ihnen in zwei Jahrhunderten weißer Siedlerherrschaft angetan
wurde. Der Präsident der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Philip Wilson,
betont auch, dass die Versöhnung nicht einfach sei.
„Es handelt sich um
ein großes Problem, mit dem wir uns auseinander setzen müssen. Und daran müssen sich
alle Teile der Bevölkerung beteiligen. Ich glaube, dass der heutige Tag für manche
Australier ein wichtiger emotionaler Moment gewesen ist. Durch diese positiven Gefühle
sollen alle gestärkt sein, künftig den Aborigines zu helfen.“
Bis
in die 70er Jahre waren Kinder von Aborigines gewaltsam ihren Familien weggenommen
worden. Die Regierungsbehörden platzierten die Kinder in Heimen oder Pflegefamilien,
um die Eingliederung der Aborigines-Nachkommen in die weiße Gesellschaft zu fördern.
„Stolen Generation“ nennt man mittlerweile diese Kinder: die gestohlene Generation.
„Um den Ureinwohnern zu helfen, genügt es nicht, einfach Entwicklungsprogramme
zu entwerfen und ihnen diese aufzuzwingen. Vielmehr muss der Dialog gefördert werden,
damit wir ihnen sagen können, was wir anbieten können, und umgekehrt: damit wir hören,
welche Hilfe und Anliegen sie haben.“