2008-02-12 15:11:54

Großbritannien: Williams rechtfertigt sich


Der anglikanische Primas Rowan Williams verteidigt seine umstrittenen Äußerungen, Teile des islamischen Rechts auch in Großbritannien zuzulassen. Er lehne aber Formen grausamer Bestrafung ab, wie sie beispielsweise in Saudi Arabien oder Iran üblich seien. Seinen Standpunkt möchte Williams nun in seiner Grußbotschaft zur Generalsynode der Kirche von England darlegen. Kritiker innerhalb der Synode hatten darauf gedrängt, das Thema zu behandeln. Inzwischen hat auch die britische Regierung zu den umstrittenen Äußerungen Williams Stellung bezogen. Premierminister Gordon Brown würdigte den Primas der anglikanischen Kirche als „äußerst integren Mann“. Die Regierung sei jedoch der Meinung, dass britisches Recht auch auf britischen Werten gründen müsse. Daher gebe es keine Pläne, die Scharia in britisches Recht zu integrieren. Verschiedene muslimische Führer haben Rowan Williams für seine Forderungen gedankt und die Vereinbarkeit des zivilen Teils der Scharia mit dem britischen Recht betont. In Großbritannien leben derzeit etwa 1,8 Millionen Muslime. Die Debatte um muslimische Einwanderer hat sich verschärft, seit im Juli 2005 in London 52 Menschen durch Bombenanschläge islamistischer Terroristen ums Leben kamen.
(asca/afp 12.02.2008 cm)







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