Ohne die Medien stehe
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ganz anders da. Das betonte Kardinal
Karl Lehmann in seinem Rechenschaftsbericht. Das Amt des Vorsitzenden sei es, Gespräche
zu moderieren, zur Entscheidungsfindung zu helfen und dann die Positionen der Gemeinschaft
der Bischöfe nach Außen zu repräsentieren. Doch die Medien hätten aus seiner Position
in den vergangen Jahren mehr gemacht, als die Statuten es hergeben, so Lehmann:
„Es
ist mir trotz mancher Bemühungen nicht gelungen, den Eindruck stärker abzubauen, als
ob die Bischofskonferenz eine Pyramide wäre, die auf den Vorsitzenden zuläuft. Wenn
ich versucht habe, Vorsitzende von Kommission für bestimmte Sachfragen stärker einzuschalten,
dann ist das sehr oft nicht gelungen, weil gesagt wurde, wir wollen den Vorsitzenden
haben. Der Eindruck, dass alles auf den Vorsitzenden zuläuft ist natürlich vom Statut
her nicht richtig. Das ist eigentlich ein Erzeugnis der Mediengesellschaft.“
Doch
Lehmann verlegte sich nicht auf Medienschelte. Er habe sich gut vertreten gefühlt.
„Das hat natürlich auch das Amt des Vorsitzenden gestärkt, weil das was nach Außen
gegeben wird fließt auf seine Weise wieder nach innen zurück und ist von daher sicher
auch eine gewisse Hilfe.“ (rv 12.02.2008 bp)