Ist die Kirche nach dem Papstbesuch vor zehn Jahren in der Öffentlichkeit zu zaghaft
aufgetreten? Der Kardinal von Havanna weist diesen Verdacht zurück. Im Gespräch mit
einer italienischen Zeitschrift meint Kardinal Jaime Ortega: „Wir können uns doch
nicht an die Stelle der Laien setzen. Die müssen sich in die Politik einmischen, nicht
wir.“ Die Kirchenführung biete nur, der kirchlichen Soziallehre gemäß, „Unterscheidungs-Kriterien
zur Lage“ an. Man könne mit Blick auf die Kirche Kubas seit 1998 auch nicht von Krise
sprechen, so der Kardinal weiter: „1981 hatten wir 6.000 Taufen – jetzt sind es 25.000!
Wir hatten zwanzig Seminaristen – heute sind es über 600.“ Papst Johannes Paul II.
hatte Kuba im Frühjahr 1998 besucht und zu einer „Öffnung“ aufgerufen. (rv 11.02.2008
sk)