Wie in Ruanda vor 14 Jahren hat auch in Kenia das Radio eine große Rolle beim Anstacheln
zur Gewalt gespielt. Das zeigt die Studie eines kenianischen Verbandes, an der eine
kalifornische Einrichtung mitwirkte. Schon im Präsidentschafts-Wahlkampf Ende 2007
hätten viele kleinere Radiostationen Hass-Botschaften in mehreren Sprachen gesendet.
Das ergab die Auswertung des Programms von sechs Sendern in mehreren Landesteilen.
Die Studie sieht sowohl bei der Regierungsseite wie bei der Opposition eine Mitschuld.
Sie betont aber auch, dass nicht alle Radiostationen zum ethnischen Hass aufgewiegelt
hätten. Gerade in den letzten Wochen der Gewalt seien viele Sender auch zu Mahnern
des Friedens geworden. In Ruanda hatte 1994 der Sender „Radio Mille Collines“ eine
entscheidende Rolle am Zustandekommen des Völkermords. Traditionell spielt das Radio
in Afrika noch eine viel größere Rolle als in Europa. Radio Vatikan wird von vielen
lokalen Sendern in Afrika, darunter auch in Kenia, wieder ausgestrahlt. (apic/fides
11.02.2008 sk)