2008-02-11 12:16:32

D: Streit um Stichtag


Wenige Tage vor der ersten Bundestagsdebatte über eine Reform des Stammzellgesetzes bekräftigt der evangelische Bischof Wolfgang Huber seine Haltung. Er trete weiter für eine Verschiebung des Stichtags ein, weil er fürchte, dass „eine zu starre Haltung einer viel weiter gehenden Liberalisierung Vorschub leistet“. Das meinte der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche Deutschlands in einem Zeitungsinterview. Ausdrücklich verteidigte er seine Position gegen den Vorwurf des Verrats. Ihn störe nicht Kritik, ihn störe jedoch „der Absolutheitsanspruch, mit der sie vorgetragen wird“. Massive Einwände an der Linie Hubers kamen von katholischen Kirchenvertretern, aber auch von mehreren evangelischen Bischöfen in Deutschland.
Der Bonner evangelische Ethikprofessor Ulrich Eibach hat derweil eindringlich vor einem Verschieben des Stichtags gewarnt. Diese Regelung sei „ein mühsam gefundener Kompromiss, der die Achtung der Menschenwürde allen embryonalen Lebens festhalten und doch eine Möglichkeit offen halten will, mit embryonalen Stammzellen zu forschen“, so Eibach in einer Erklärung an diesem Montag. „Würde man diese Stichtagsregelung einmal oder vielleicht gar stetig anpassen oder gar fallen lassen, so käme das einer rechtlichen Billigung eines verbrauchenden Umgangs mit Embryonen zu Forschungszwecken wenigstens nahe oder gar gleich.“
(kna/pm 11.02.2008 sk)







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