Fischbach (CDU): „Kirche und Politik müssen mehr für Familie tun“
Familie und Beruf
bilden für viele Frauen eine Herausforderung. Die Hausfrauenrolle gilt als unzeitgemäß.
Mit mehreren Hundert Euro subventioniert der Deutsche Staat jeden einzelnen Betreuungsplatz.
Was ist von dieser politischen Stossrichtung zu halten? Am Samstagabend hat die Beauftragte
für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Ingrid Fischbach
im „Collegio Teutonico“ in Rom den aktuellen Stand in der politischen Debatte zu dieser
Herausforderung vorgestellt. Dazu hat Mario Galgano sie folgende Fragen gestellt:
Die
Parteien benützen oft das Stichwort „Familie“, doch wie sieht es konkret aus?
„Politik
hat ihre Hausaufgaben noch nicht erledigt. Wir müssen noch eine Menge tun, um die
Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Eltern die Möglichkeit haben, eine Wahlfreiheit
zu genießen. Wir müssen junge Eltern in die Lage versetzen, wenn sie ein Kind bekommen,
selber zu entscheiden, wie sie ihre Kinder betreuen sollten. Politik muss hierfür
den Rahmen setzen. In Deutschland haben wir mit der Einführung des Elterngeldes ein
skandinavisches Modell übernommen. Das Resultat ist, dass berufstätige Frauen nun
eher bereit sind, ein Kind zu bekommen, weil sie dann keine großen finanziellen Verluste
haben. Wir dürfen aber nicht jene vergessen, die sich selber um die Erziehung der
Kinder kümmern. Auch diese müssen wir unterstützen.“
Doch auch die Kirche
ist gefordert. Aber was kann sie für Familien tun?
„Es ist ganz wichtig,
dass Kirchen ihrem Auftrag nachkommen, Familien zu helfen. Das gilt im Bereich der
Kindererziehung, aber auch des partnerschaftlichen Miteinanders und die Vorbereitung
auf die Ehe und Elternschaft. Es gibt ein ganz großes Feld, das brach liegt. Die Kirchen
müssen daher entsprechende Angebote schaffen.“
Und wie steht es mit anderen
Formen des Zusammenlebens? Ist das nicht eine Bedrohung für die traditionelle Familienform?
„Politik
darf sicherlich nicht die Augen verschließen vor der Realität. Wir müssen auch Angebote
schaffen für andere Lebensformen. Es ist aber wichtig, dass wir deutlich machen, welche
Freude es ist, Kinder zu haben. Es soll auch klar gemacht werden, dass es positiv
ist, in festen Familienstrukturen aufzuwachsen. Diese positiven Effekte sollen betont
werden. Wenn diese Einstellung wieder bewusst wird, dann wird sicherlich auch die
Jugend vermehrt diesen Weg eingehen.“