2008-02-10 15:36:16

Fischbach (CDU): „Kirche und Politik müssen mehr für Familie tun“


RealAudioMP3 Familie und Beruf bilden für viele Frauen eine Herausforderung. Die Hausfrauenrolle gilt als unzeitgemäß. Mit mehreren Hundert Euro subventioniert der Deutsche Staat jeden einzelnen Betreuungsplatz. Was ist von dieser politischen Stossrichtung zu halten? Am Samstagabend hat die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Ingrid Fischbach im „Collegio Teutonico“ in Rom den aktuellen Stand in der politischen Debatte zu dieser Herausforderung vorgestellt.
Dazu hat Mario Galgano sie folgende Fragen gestellt:

Die Parteien benützen oft das Stichwort „Familie“, doch wie sieht es konkret aus?

„Politik hat ihre Hausaufgaben noch nicht erledigt. Wir müssen noch eine Menge tun, um die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Eltern die Möglichkeit haben, eine Wahlfreiheit zu genießen. Wir müssen junge Eltern in die Lage versetzen, wenn sie ein Kind bekommen, selber zu entscheiden, wie sie ihre Kinder betreuen sollten. Politik muss hierfür den Rahmen setzen. In Deutschland haben wir mit der Einführung des Elterngeldes ein skandinavisches Modell übernommen. Das Resultat ist, dass berufstätige Frauen nun eher bereit sind, ein Kind zu bekommen, weil sie dann keine großen finanziellen Verluste haben. Wir dürfen aber nicht jene vergessen, die sich selber um die Erziehung der Kinder kümmern. Auch diese müssen wir unterstützen.“

Doch auch die Kirche ist gefordert. Aber was kann sie für Familien tun?

„Es ist ganz wichtig, dass Kirchen ihrem Auftrag nachkommen, Familien zu helfen. Das gilt im Bereich der Kindererziehung, aber auch des partnerschaftlichen Miteinanders und die Vorbereitung auf die Ehe und Elternschaft. Es gibt ein ganz großes Feld, das brach liegt. Die Kirchen müssen daher entsprechende Angebote schaffen.“

Und wie steht es mit anderen Formen des Zusammenlebens? Ist das nicht eine Bedrohung für die traditionelle Familienform?

„Politik darf sicherlich nicht die Augen verschließen vor der Realität. Wir müssen auch Angebote schaffen für andere Lebensformen. Es ist aber wichtig, dass wir deutlich machen, welche Freude es ist, Kinder zu haben. Es soll auch klar gemacht werden, dass es positiv ist, in festen Familienstrukturen aufzuwachsen. Diese positiven Effekte sollen betont werden. Wenn diese Einstellung wieder bewusst wird, dann wird sicherlich auch die Jugend vermehrt diesen Weg eingehen.“

(rv 10.02.2008 mg)








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