Alle schon vergessen,
die guten Vorsätze für die Fastenzeit? Hier kommen ein paar neue Vorschläge aus dem
Vatikan. Wir haben sie bei einer kleinen Umfrage gesammelt. Gebt Almosen, rät Vatikan-Kardinal
Francis Arinze:
„Was wir haben, ist nicht nur für uns
– wir müssen es mit anderen teilen. Nächstenliebe ist doch kein leeres Wort, sondern
die Essenz des christlichen Lebens, die Christus uns gelehrt hat.“
Setzt
euch in der Fastenzeit ganz konkret ein für mehr Gerechtigkeit auf Erden, rät der
aus Brasilien stammende Kurienbischof Karl Josef Romer:
„Der
ganze Mensch muss sich angesprochen wissen – das heißt, in meinem ganzen Wesen und
Sein muss ich mich fragen lassen von Jesus: Bist du bereit, mit mir zu gehen und mit
mir das Kreuz zu tragen? Nicht nur dein eigenes, sondern auch das Kreuz der Mitmenschen?
Millionen von Menschen sind jetzt – heute – auf der Flucht, in Angst und Not, ohne
Klarheit, Zukunft oder Hilfe; Menschen, die hungern – Abermillionen… Wir dürfen uns
nicht verschließen vor dieser Welt, die so unfähig ist, sich zu regieren!“
Der
vielleicht originellste Tipp für die Fastenzeit kommt vom Päpstlichen Presse- und
Fernseh-Beauftragten: Er schlägt (ausgerechnet!) ein Bilder-Fasten vor. Dabei geht
er von einer Idee aus, die der Papst am Donnerstag im Gespräch mit römischen Priestern
und Diakonen angesprochen hat. Jesuitenpater Federico Lombardi meint:
„Wir
leben doch heute in einer Zeit, wo wir von Worten und Bildern nur so überschwemmt
werden. Und zwar derart, dass sie ihren Wert einbüßen und wir in ihnen kaum noch tiefere
Bedeutungen wahrnehmen. Wir brauchen also nicht (nur) körperliches Fasten, sondern
vielleicht noch dringender ein Fasten an Worten und Bildern, um einen Raum innerer
Stille wiederzufinden, in dem wir das Wort hören können – Wort mit großem W. Das Wort
Gottes.“
Und dann noch einen Schritt weitergehen, rät
Pater Lombardi:
„Wir brauchen ja nicht nur Stille in
diesem Wust von Oberflächlichkeit, Vulgarität und Pornographie, sondern wir müssen
diesem Wust auch etwas entgegensetzen. Wir sollten unseren inneren Blick, unsere Vorstellungskraft,
unsere Sinne mit Schönem, mit echten Bildern nähren. Jesus ist das wahre Bild Gottes.
Schauen wir ihn an! Dann wird unser Geist frei. Glauben ist, wie der Papst formuliert,
ein Hören und ein Sehen.“
Kardinal Arinze ist Präfekt
des vatikanischen Liturgie-Ministeriums, Romer war lange am Päpstlichen Familienrat,
und Lombardi leitet den Vatikanischen Pressesaal, das Vatikan-Fernsehen... und Radio
Vatikan.