Das Thema Pflege und
Betreuung Sterbender bleibt in der Debatte. Die neue Präsidentin des Dachverbandes
Hospiz Österreich Waltraud Klasnic hat nun Nachbesserungen bei der Hospizversorgung
gefordert. „Flächendeckende und leistbare Pflege-, Hospiz- und Palliativbetreuung“
gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, sagte die frühere steirische
Landeshauptfrau vor Journalisten in Wien. Als konkrete Vorhaben nannte sie u.a. die
Einführung einer „Pflegestufe Hospiz“ im österreichischen Pflegesystem, mehr diesbezügliche
Ausbildung in medizinischen Berufen und eine bessere Förderung der Familienhospizkarenz.
"Wir wünschen uns, dass die Hospizgrundsätze und Palliativpflege im gesamten
österreichischen Gesundheits- und Sozialwesen zielstrebig umgesetzt werden. Palliativ-
und Hospizbereich sind einheitlich zu planen. Die Finanzierung der mobilen und stationären
Einrichtungen soll langfristig sichergestellt werden. Die finanzielle Absicherung
der Familienhospizkarenz erwarten wir. Und dass pflegende Angehörige unterstützt und
beraten werden vom ersten Moment an, wenn es Pflege braucht, das ist eine Forderung,
die ebenfalls im Pflege-Koordinationspapier steht."
Ziel sei es letztlich,
möglichst vielen Menschen das Sterben in vertrauter Umgebung und in Würde zu ermöglichen,
so Klasnic.
"Die besten Medikamente sind nicht gut, wenn die menschliche
Zuwendung fehlt. Der Mensch braucht den Menschen. Ich erwarte, dass es noch besser
gelingt als bisher, dass jene, die sich für den nächsten einsetzen, ob ehren- oder
hauptamtlich, dass sie Anerkennung im persönlichen Umfeld und in der Gesellschaft
erfahren und nicht vielleicht manchmal belächelt werden, weil sie Arbeit für und mit
Menschen machen, die sich nicht mehr helfen und nicht mehr mitteilen können. Ein gutes
Wort, eine helfende Hand und ein offenes Herz ist sinnerfüllend auch für jene, die
es einbringen."