Papst Benedikt XVI. hat die Karfreitagsbitte für die Juden verändert. Die Juden zeigten
sich in ersten Stellungnahmen irritiert. Pater Eberhard von Gemmingen kommentiert:
Die
neue Karfreitagsbitte ist meiner Ansicht nach kein Aufruf zur Taufe der Juden. Sie
drückt aber den Wunsch aus, dass auch die Juden Jesus von Nazareth eines Tages im
Jenseits als ihren Erlöser erkennen. Wenn die Christen ihren Glauben an den Juden
Jesus als Erlöser aller Menschen aufgäben, würden sich selbst aufgeben. So wenig wie
die Juden ihre Religion verleugnen wollen, so wenig wollen es die Christen. Das bedeutet
aber nicht, dass die Kirche das Judentum, aus dem sie hervorgegangen ist, missachtet.
Im Gegenteil. Die Kirche ehrt die Juden als ältere Brüder, wie Johannes Paul II. gesagt
hat. Aber sie spricht ihre Hoffnung aus, dass der Glaube an den Juden Jesus als Erlöser
aller Menschen Juden und Christen nicht mehr trennt, sondern vereint. Diese Hoffnung
sollte nicht verboten sein.