2008-02-06 09:32:49

Schweiz: Mediendruck zu groß?


Nach dem Selbstmord eines der Pädophilie beschuldigten Priesters erwägt der Schweizer Presserat eine Untersuchung über die Rolle der Medien. Der 45-jährige gebürtige Freiburger hatte in seinem Abschiedsbrief den medialen Druck für seinen Tod mitverantwortlich gemacht.
Er hatte sich am vergangenen Sonntag nach scharfen Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs in Neuenburg das Leben genommen. Die Recherchen der Medien seien jedoch legitim und wichtig, sagte der Präsident des Presserates, Dominique von Burg, am Dienstag gegenüber der Presseagentur Kipa. Nicht zuletzt habe das lange Schweigen der Kirche angesichts der schweren Fälle das Ausmaß des medialen Drucks verstärkt und beeinflusst. Dennoch stelle er sich die Frage, ob einige Medien hier nicht zu weit gegangen seien, so Burg. Die Internetnutzer, die in einem Blog eine Art Hexenjagd auf einen „pädophilen Priester in einer Neuenburger Gemeinde“ gestartet hatten, fielen nicht in den Zuständigkeitsbereich des Presserates, betont von Burg, „obwohl eine solche Angelegenheit durch das Internet ganz andere Ausmaße annehmen könne“.
(kipa 06.02.2008 bp)








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