Papst Benedikt beginnt die Fastenzeit mit der Aschermittwochsmesse auf dem Aventin.
Die Feier beginnt mit einem Gebet und der traditionellen Prozession von der Kirche
des Benediktinergeneralats Sant’Anselmo zur nahe gelegenen Basilika Santa Sabina,
die den Dominikanern anvertraut ist. Dort wird Benedikt XVI. auch das Aschenkreuz
austeilen. Der Brauch dieser so genannten Missa stationalis, Stationsmesse, geht
auf die Urkirche zurück. Statio für Wachtposten, Wache ist dabei ein Begriff aus der
Militärsprache, ein Zeichen, dass unter den ersten Christen viele Soldaten waren.
Kirchenschriftsteller Tertullian berichtet von diesen Gottesdiensten als Wachdienst
der jungen christlichen Gemeinde; sie lässt alle weltlichen Sorgen und Beschäftigungen
hinter sich, um sich ganz der Betrachtung der göttlichen Geheimnisse zu widmen. Die
Tradition heftet sich an bestimmte Kirchen und Basiliken der ersten Jahrhunderte:
Christen treffen sich dort zum Gebet und anschließend zu einer feierlichen Prozession,
zu der sie die Allerheiligenlitanei singen. Unter Gregor dem Großen werden um das
Jahr 600 herum 101 Stationsgottesdienste genehmigt, 45 Basiliken erklärt er zu Stationskirchen.
Spätestens mit dem Gang ins Exil reist diese Tradition ab. Erst Sixtus V. greift sie
im 16. Jahrhundert wieder auf. Per Bulle gibt er seine Entscheidung bekannt, den Aschermittwoch
künftig auf dem Aventinhügel zu beginnen, er will den Weg der ersten antiken Statio
nachgehen. Nach zwei Jahrhunderten schläft auch dieser Brauch wieder ein, erst Johannes
XXIII. ist es schließlich, der wieder aus den Vatikanmauern hinauszieht. Er feierte
1959 wieder Gottesdienst auf dem Aventin. Papst Benedikt tut es ihm und seinen Nachfolgern
gleich.
Ab 16 Uhr 25 können Sie live dabei sein. Wir übertragen Gebet,
Prozession und Messfeier mit Auflegung des Aschenkreuzes mit deutschem Kommentar über
unsere Partnersender.