Die katholischen Missionare
bleiben im Tschad. Das erklärte der Komboni-Missionar Renzo Piazza gegenüber dem Pressedienst
Misna. Die Bevölkerung brauche in diesen wirren Tagen jemand, der ihnen zur Seite
steht, so der Missionar in der zentralafrikanischen Krisenregion. Die Europäische
Union setzt dagegen die Mobilisierung der EU-Friedenstruppe für den Tschad wegen der
Kämpfe um N'Djamena aus. Nach den heftigen Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen
im Tschad sind Tausende Zivilisten aus der Hauptstadt N'Djamena geflüchtet. Wir
haben vor Ort mit Daniela Krooslak gesprochen, Direktorin des Afrika-Programms der
Nicht-Regierungsorganisation „International Crisis Group“. „Es gibt keine Elektrizität,
keine Kommunikationsmittel. Es fehlt an Nahrungsmitteln. Dazu kommt noch, dass die
Arbeit für Hilfswerke durch die kriegerischen Auseinandersetzungen gefährdet ist.
Die Flüchtlingslager füllen sich von Tag zu Tag immer mehr. Mittlerweile sind die
Hilfswerke mit der Versorgung in diesen Lagern völlig überfordert.“ Viele Menschen
im Tschad haben die Grenze nach Kamerun überquert. Nach den zweitägigen Gefechten
um die Kontrolle über N'Djamena sind in der Stadt immer noch zahlreiche Militärfahrzeuge
zu sehen. In einigen Strassen lagen Leichen, berichtet Krooslak: „Doch die Situation
ändert sich von Tag zu Tag. Wir fühlen uns aber weiterhin unsicher und trauen uns
nicht, auf die Strassen zu gehen. Es gibt aber nicht nur Gefechte in N´Djamena. Viele
wissen nicht, dass auch in anderen Städten in diesem Land schwere Auseinandersetzungen
stattfinden. Von der Hauptstadt aus, wo wir uns im Augenblick befinden, ist es aber
schwierig, einen Überblick zu haben. Wir wissen nur, dass die Situation sehr gefährlich
ist.“ (rv/misna/ap 05.02.2008 mg)