Serbien: Zukunft des Kosovo in den Händen der Wähler
Die Präsidentenwahlen in Serbien haben mit einer regen Beteiligung der 6,7 Millionen
Wahlberechtigten begonnen. Bis 10 Uhr hätten 9,6 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben,
berichtete die Wahlkommission in Belgrad. Überschattet wird die Wahl von der bevorstehenden
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, die die EU-Annäherung Serbiens gefährden könnte.
Die Krisenprovinz gilt als „Heimat“ der serbisch-orthodoxen Kirche, während die überwiegende
Mehrheit der Bevölkerung im Kosovo muslimische Albaner sind. Bei der Stichwahl
sollen die Wahlberechtigten zwischen Amtsinhaber Boris Tadic und Oppositionsführer
Tomislav Nikolic entscheiden. Sollte Tadic gewinnen, will die Europäische Union schon
wenige Tage später ein Abkommen über Vorteile Serbiens im Umgang mit Brüssel unterzeichnen.
Beide Kandidaten machen sich für einen Verbleib der mehrheitlich albanisch besiedelten
Provinz bei Serbien stark. (ap 03.02.2008 mg)