Human Rights Watch (HRW) kritisiert Europa und die USA. Die Menschenrechtsorganisation
hat am Donnerstag ihren Jahresbericht für 2008 vorgelegt, in dem sie einen Überblick
über die Menschenrechtssituation in über 75 Ländern gibt. Die beiden Kontinente hätten
zu oft Autokraten als Demokraten anerkannt und von Ländern wie Kenia oder Pakistan
nicht die zivilen und politischen Rechte eingefordert, die der Demokratie erst ihren
Sinn geben. Washington, Brüssel und europäische Regierungen gäben sich mit angeblich
demokratischen Wahlen in solchen Ländern zufrieden, weil sie fürchteten, andernfalls
den Zugang zu Ressourcen oder wirtschaftliche Vorteile zu verlieren. Weiter heißt
es in dem Bericht, die USA hätten es sich mit ihrem oft menschenrechtswidrigen Vorgehen
im Kampf gegen den Terror noch schwerer gemacht, von anderen Regierungen die Einhaltung
der Menschenrechte einzufordern. Die Verfasser verweisen in diesem Zusammenhang besonders
auf das Gefangenenlager von Guantanamo. Auch Brasilien stand in der Kritik der
Organisation. Hier gebe es immer noch zu viele Fälle, in denen Verbrecher aus verschieden
Gründen nicht angemessen bestraft würden. (st galler tageblatt/misna 02.02.2008
ag)