In Kenia hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die rivalisierenden politischen Führer
und das Volk zum Ende der seit Wochen anhaltenden Gewalt aufgerufen. Die Staatskrise
müsse friedlich durch einen Dialog gelöst werden, sagte Ban in Nairobi. Der UNO-Generalsekretär
war vom Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Äthiopien aus in die kenianische
Hauptstadt gereist, um die Vermittlungsmission seines Vorgängers Kofi Annan zu unterstützen. Klaus
Töpfer, der frühere Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Nairobi, wünscht
sich noch weitaus mehr Schützenhilfe für die UNO-Diplomaten. Er fordert,
„dass
Kofi Annan in seiner Mission jetzt wirklich intensiv von allen, egal wo in der Welt,
unterstützt wird. Ich glaube, dass auch und gerade die katholische Kirche, die ja
in Kenia eine große Rolle spielt, sehr bedeutsam und einflussreich ist und Persönlichkeiten
hat, die weit über Stämme hinaus wirken können, dass sie ihre Aufgabe auch darin sieht,
mäßigend auf die Menschen einzuwirken, doch wieder zur Normalität zurückzukommen.“
Seit
der Präsidentschaftswahl vom 27. Dezember starben in dem ostafrikanischen Land fast
tausend Menschen, mehr als 300.000 Menschen flohen vor der Gewalt. Ungeachtet der
Verhandlungen auf politischer Ebene gehen die Ausschreitungen weiter. In der Nacht
steckten Unbekannte in der westkenianischen Stadt Kisii mehr als 50 Häuser in Brand.
Für Töpfer ist klar,
„dass jede Zusammenarbeit in diesem Land gar nicht
möglich sein kann, indem eine derartige bürgerkriegsähnliche Atmosphäre herrscht.
Dass beide Seiten wissen müssen, wer jetzt nicht handelt, wird das Feuer, das der
eine oder andere gelegt hat, nie mehr in den Griff bekommen, und dann wird für dieses
Land eine gemeinsame Zukunft nur noch schwer zu erreichen sein." (rv 01.02.2008
gs)