Am Dienstag ist im Vatikan die Papst-Botschaft zur Fastenzeit vorgestellt worden.
Thema in diesem Jahr: das Almosengeben. Es soll den Christen dabei helfen, sich „von
ihrer Gebundenheit an die irdischen Güter“ zu befreien, so Benedikt in seiner Meditation
zum Leitwort „Christus wurde euretwegen arm“. Vorgestellt wurde die Botschaft durch
Kardinal Josef Cordes, dem Präsidenten des vatikanischen „Sozialministeriums“ Cor
Unum, und dem Leiter des kirchlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, Hans-Peter Röthlin.
Auf die „innere Haltung“ des Gebens komme es an – die eine Haltung einer „übernatürlichen
Liebe“ sein müsse, sagt Röthlin. Die kirchlichen Hilfswerke müssten ihrerseits im
Einklang mit den Amtsträgern handeln: „Die Versuchung eines Hilfswerkes
wie dem unseren ,Kirche in Not’ ist es, dass wir meinen, den Bischöfen in den 140
Ländern, in denen wir helfen, vorschreiben zu wollen, was sie tun sollten mit dem
Geld, das wir ihnen geben. Das wäre eine subtile Art des kirchlichen Kolonialismus.“
Papst
Benedikt XVI. hatte zum 60. Jahrestag der Gründung des Hilfswerks durch den „Speckpater“
Werenfried van Straaten die pastorale Priorität, die Notwendigkeit des Engagements
im Medienbereich und die Hilfe für die Christen im Nahen Osten betont: „Bitte
lasst diese Christen im Heiligen Land und im Mittleren Osten nicht allein. Denn wir
müssen ihnen helfen, dass sie dort vor Ort bleiben können und nicht aus sozialen Nöten
heraus auswandern.“
Der Papst nennt das Almosengeben eine „geistliche Schulung“,
um in der Liebe immer mehr zu wachsen. Der „Speckpater“ sei dafür ein gutes Beispiel
gewesen.
„Lieben kann man nur mit dem Herzen, aber zum Herzen gehört auch
die Hand, die man gibt dem anderen. Und bei Pater Werenfried, unserem Gründer, würde
ich sagen: Er hat dann gleich noch den Hut dazu genommen.“
Entwicklungshilfe
gerät - im Einsatz für die Armen - dennoch oft auch in die politische Schusslinie
der Mächtigen. Dazu Röthlin:
„Das kann vor Ort passieren. Wir halten uns
deswegen an die Bischöfe – denn wir können das doch nicht von Königstein aus beurteilen,
als wären wir sozusagen der ,Nabel der Welt’, der weiß, was überall getan werden muss.
Sogar kirchlich können wir das nicht genau einschätzen – geschweige denn politisch.
Also ist es für uns ganz entscheidend, dass wir die Linie des Heiligen Vaters vertreten.
Und der Papst zusammen mit den Bischöfen wird verstehen, was dort richtig ist.“