Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat nach mehreren Jahren des Rückgangs erstmals
wieder einen Spendenzuwachs erzielt. Im vergangenen Jahr verbuchte Adveniat Spendeneinnahmen
von mehr als 50,7 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von gut 387.000
Euro. „Der Trend nach unten konnte gestoppt und die Motivation zur Solidarität gestärkt
werden“, sagte Adveniat-Bischof Franz Grave an diesem Mittwoch bei der Vorstellung
des Geschäftsberichts in Essen. Gleichzeitig appellierte er an die Öffentlichkeit
und die Medien, Lateinamerika nicht aus dem Blick zu verlieren: Das mediale Interesse
habe nach seiner Beobachtung nachgelassen. Trotz mancher positiver Entwicklungen bleibe
die Not in Lateinamerika groß. Als richtungsweisend bezeichnete Grave die Ergebnisse
der Bischofsversammlung in Aparecida. Das Abschlussdokument diene Adveniat als Standortbestimmung
und Kursbuch für die Unterstützung der Partner vor Ort. Dabei gehe es insbesondere
um die Umsetzung der „Option für die Armen“, die Überwindung von Ungerechtigkeit sowie
um eine „Globalisierung der Solidarität“. Die aktuelle Debatte um die Schließung des
Nokia-Werks in Bochum zeige einmal mehr, dass der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt
einer gerechten Globalisierung stehen müsse. (pm 30.01.2008 mc)