Der französische Außenminister hat in Ruanda um Nachsicht für Frankreichs Rolle während
des Völkermordes 1994 gebeten. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hatte Bernard
Kouchner nach Ruanda geschickt, um für eine Normalisierung der Beziehungen zu werben.
Der ruandische Präsident wirft Frankreich vor, das Lager der Hutu im Bürgerkrieg bewaffnet
und ausgebildet zu haben. Kouchner sagte, Frankreich sei militärisch nicht für
den Völkermord verantwortlich gewesen, habe aber „politische Fehler“ begangen. Der
frühere Außenminister Alain Juppé reagierte empört auf die Äußerungen Kouchners. Er
verwies darauf, dass er im Mai 1994 in der Nationalversammlung vor dem Völkermord
in Ruanda gewarnt habe. Frankreich habe zudem die internationale Gemeinschaft zum
Handeln angetrieben. Die Intervention Frankreichs in Ruanda sei „ehrenvoll“ gewesen. (faz
29.01.08 ag)