Regierungschef Fuad Siniora hat für diesen Montag Staatstrauer im ganzen Land ausgerufen.
Schulen und Universitäten bleiben geschlossen. Grund ist der Tod von mindestens
sieben Demonstranten bei Auseinandersetzungen mit Militärs am Sonntag. Die Demonstranten
hatten in den südlichen Außenbezirken von Beirut gegen die ständigen Stromabschaltungen
in der Stadt protestiert. Die Außenminister der Arabischen Liga haben die rivalisierenden
Parteien inzwischen zur Wahl eines Präsidenten am 11. Februar aufgefordert. Es ist
dann der 14. Anlauf, einen Nachfolger für Präsident Emile Lahoud zu bestimmen. Seit
dem Ende von dessen Amtszeit im November herrscht im Libanon ein Machtvakuum und eine
schwere innenpolitische Krise. Die pro-syrische Hisbollah-Partei will dem Kompromisskandidaten
Michel Suleiman nur zustimmen, wenn sie mehr Macht in der Regierung bekommt. Der Libanon
steht am Rand eines neuen Bürgerkriegs. (dw/bz/ansa 28.01.08 ag)