2008-01-26 14:51:35

Vatikan: Einheit der Christen auch politisch relevant


RealAudioMP3 Zum unablässigen Gebet hat Papst Benedikt XVI. am Freitag Abend die Christen aller Konfessionen aufgerufen. Er feierte zum Abschluß der Gebetswoche für die Einheit der Christen gemeinsam mit Protestanten, Orthodoxen und Katholiken eine ökumenische Vesper in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Dabei erinnerte er auch an das 100-jährige Bestehen dieser Initiative.
Der Appell des Völkerapostels an die Thessalonicher „Betet ohne unterlass...“ richte sich auch an die Christen heute, so Benedikt in seiner Ansprache.

„Was wäre die ökumenische Bewegung ohne das persönliche oder gemeinsame Gebet, auf dass „alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir?“ (Joh, 17, 21) Wo sollen wir den zusätzlichen Schwung des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung hernehmen, den unsere Suche nach Einheit heute so sehr braucht? Unsere Sehnsucht nach Einheit darf sich nicht auf einzelne Situationen beschränken, sie muss integraler Bestandteil unseres spirituellen Lebens werden.“

Der Präsident des Weltrats der Kirchen, Samuel Kobia, unterstrich in seinem Grußwort, dass Ökumene auch wichtig sei im Kampf gegen die Übel der Welt.

„Unsere Welt ist immer noch von starken Spannungen durchzogen. Sehen wir uns den Skandal der Armut an oder dasjenige vermeidbarer Krankheiten. Der Grund dafür liegt in mangelnder Sorge um die Schöpfung, aber auch in den Konflikten und Kriegen vieler Länder.“

Die Suche nach der Einheit im Zeichen des dreifaltigen Gottes müsse daher im Zentrum aller Bemühungen stehen.

„Ich denke an mein eigenes Land Kenia, wo der Ausgang der Wahlen eine Welle der Gewalt zwischen den ethnischen Gruppen hervorgerufen hat. Das gemeinsame Zeugnis der Kirchen zur Wiederversöhnung und die Genesung der Nation ist entscheidend für den Frieden in Kenia. Diese Welt braucht eine Kirche, die eins ist, die vereint ist in ihrem Zeugnis für die Welt.“

Doch diese Einheit ist nicht Menschenwerk, betonte Papst Benedikt XVI..

„Die Einheit mit Gott, mit unseren Brüdern und Schwestern, ist ein Geschenk, das von oben kommt. Sie entspringt der liebenden Einheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist. In ihr wächst sie und vollendet sich. Es liegt nicht in unserem Ermessen zu entscheiden, wann und wie diese Einheit sich vollziehen wird. Nur Gott kann sie herbeiführen!“

 
(rv 26.01.2008 ag)








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