Caritas-Präsident
Franz Küberl hat die Vorgehensweise bei der staatlichen Tsunami-Hilfe scharf Kritisiert.
Die Regierung habe versprochene Gelder nicht vollständig ausbezahlt und leide unter
„obskurer Profilierungssucht“, erklärte Küberl an diesem Montag bei einer Pressekonferenz
in Wien: „Wenn die österreichische Bundesregierung 34 Millionen Euro für Nothilfe
für Tsunami-Opfer verspricht und dann weniger als ein Drittel leistet - und noch dazu
Minister und Regierungsbeauftragte mit Journalisten um teures Geld stolz zur Eröffnung
von Projekten reisen, die mit Privatspenden finanziert und von Hilfsorganisationen
aufgebaut wurden, dann halte ich das für Missbrauch.“ Dieser Missbrauch richte
sich sowohl gegen jene Menschen, die Hilfe brauchen, als auch gegen jene, die Hilfe
leisten. Als Ausgleich für den „angerichteten Vertrauensbruch“ forderte Küberl mehr
staatliche Entwicklungshilfegelder und die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden.
Im kommenden Doppelbudget 2009/10 müssten die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit
endlich 0,51 Prozent des Bruttonationalprodukts ausmachen, so Küberl. (kap 21.01.2008
bp)