Die Jesuiten haben
eine neuen Generaloberen: Adolfo Nicolas. Der gebürtige Spanier studierte Theologie
in Tokyo und Rom. Seit 1964 lebte er in Japan und auf den Philippinen, lehrte an der
Sophia University in Tokyo und ist Präsident der Vereinigung der Jesuiten-Hochschulen
in Ostasien und Ozeanien. Seit 2004 leitete Nicolas die Jesuitenkonferenz Asiens und
Ozeaniens. Künftig steht der 71-Jährige an der Spitze des mit 19.200 Mitgliedern größten
katholischen Männerordens der Welt. Der bisherige Generalobere, der Niederländer Peter-Hans
Kolvenbach, hat sein Amt nach 24 Jahren abgegeben, ein in der Geschichte der Jesuiten
einmaliges Ereignis. Im Vorfeld der Generalkongregation hatte Nicolas sich Realitätssinn,
Transparenz und Effizienz erwartet. Die Gesellschaft Jesu brauche eine Neuentwicklung,
müsse ihr Zeugnis für Kirche und Welt neu für diese Zeit ausrichten, schrieb Nicolas
in einem Beitrag für die Australische Jesuitenzeitung. Er hoffe, dass die Jesuitenversammlung
in Rom damit beginne, „dynamisch und offen“ über das religiöse Leben nachzudenken. Beobachter
hatten mit einem raschen Ausgang der Wahl gerechnet, die nach Art eines Papst-Konklaves
streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfindet. Eine Ablehnung der Wahl verbietet
der Ordensgehorsam. Als erster wurde der Papst über den Ausgang der geheimen Abstimmung
unterrichtet. Erst dann wird der Name des neuen Generals auch der Öffentlichkeit bekannt
geben und die Wahlaula geöffnet. Am Sonntag feiert der neue Generalobere Nicolas
in der römischen Kirche Il Gesù zusammen mit allen Delegierten der Generalkongregation
eine Dankmesse. Nächste Woche setzt die Versammlung der Jesuiten dann ihre Arbeiten
fort. (rv/pm 19.01.2008 gem/bp)