Das Redeverbot für den Papst war der Sieg einer „aufwieglerischen und arroganten Ideologie“.
Das betont die marokkanische Journalistin Souad Sbai in einem Gastbeitrag für die
katholische Tageszeitung L’Avvenire. Der Titel: „Diese Intoleranz kenne ich gut. Es
spricht eine islamische Reformistin.“ Die Vorfälle um die Einladung Benedikts XVI.
an die römische Universität „La Sapienza“ seien umso unverständlicher, da sie von
einer „westlichen Universität kommen“, so Sbai wörtlich, „die wir arabische Frauen
als das verheißene Land des freien Austauschs allen Wissens betrachten“. Die gleiche
Ideologie, die Benedikt das Wort verbiete, lade islamische oder linke Extremisten
in die Universität. Wenn nicht ganz Italien dagegen aufstünde, wären die Ereignisse
nicht nur eine Schande, sondern „der Anfang vom Ende“ der italienischen Gesellschaft.
Sbai lebt seit 24 Jahren in Italien und ist Mitglied im Islamrat des Innenministeriums. (rv
19.01.2008 bp)