2008-01-17 11:54:51

Österreich: Neuer Karikaturenstreit


Mit „großem Entsetzen“ nehmen die Theologiestudenten die jüngsten ausländerfeindlichen Äußerungen von FPÖ-Politikern auf. In einergemeinsamen Stellungnahme der „Konferenz der Theologiestudierenden“ und der katholischen Fakultätsvertretungen üben sie „schärfste Kritik“ an diesen Aussagen. Sie zeugten offenbar von einem „reinen Populismus“, der in keiner Weise auf die schwierige Lage einer religionspluralistischen Gesellschaft Rücksicht nimmt. Es sei unvereinbar mit der christlichen Botschaft und der menschlichen Würde, „in verhöhnender und beleidigender Weise über andere Konfessionen und Religionen zu sprechen“.

Von einer islamfeindlichen „Hetze“ spricht auch die Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten, Eva Maria Wernig. Allerdings zeige die Flut der Stimmen gegen die islamfeindlichen Aussagen, das sich die Menschen in Österreich gegen Hetze wehrten. Die ökumenische Menschenrechtsorganisation CSI-Österreich ("Christian Solidarity International") schließt sich der kirchlichen Kritik an. Sie fühle sich „verpflichtet, heute unsere Stimme für die islamische Religionsgemeinschaft in Österreich zu erheben und der Herabwürdigung
dieser Religion ... mit.allem Nachdruck zu widersprechen“.

Die österreichischen Moslems wollen auf die Attacken der Grazer FPÖ mit einer – so wörtlich „Charmeoffensive“ antworten. Laut Medienberichten soll es einen „Tag der offenen Tür“ in muslimischen Vereinen und Moscheen sowie eine wissenschaftliche Tagung über das Leben des Propheten Mohammed geben. Beim kommenden Freitagsgebet wollen die österreichischen Imame ihre Gläubigen zur Besonnenheit aufrufen.

Die FPÖ-Politikerin Susanne Winter hatte den islamischen Religionsgründer Mohammed in die Nähe von Kinderschändung und Epilepsie gerückt. Damit hatte sie eine Art österreichischen Karikaturenstreit losgetreten.

(kap 17.01.2008 sk)







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