Er ist der Lieblings-Kirchenvater
von Benedikt XVI.: Über den heiligen Augustinus hat schon der junge Joseph Ratzinger
seine Doktorarbeit geschrieben. Auch an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz
im Vatikan ging der Papst auf Augustinus ein – genauer: auf die letzten Lebensjahre
des Bischofs von Hippo.
„Im Jahr 426, vier Jahre vor seinem Tode, bestimmte
er in einer Versammlung der Gläubigen seinen Nachfolger, den Priester Eraclius. Er
selbst wollte sich in den ihm verbleibenden Jahren vermehrt dem Studium der Heiligen
Schrift widmen. So folgten in der Tat vier Jahre einer außergewöhnlichen intellektuellen
Tätigkeit, die die Vollendung wie Inangriffnahme bedeutender Werke sah, ebenso öffentliche
Diskussionen mit Häretikern und Bemühungen um die Förderung des Friedens in den afrikanischen
Provinzen.“
„Diese Hoffnung auf Frieden wurde jedoch enttäuscht“, so Benedikt:
Die Vandalen eroberten Nordafrika, von der Straße von Gibraltar kommend, und belagerten
schließlich im Jahr 430 die Stadt Hippo.
„Trotz seines Alters war Augustinus
an vorderster Front tätig und bestärkte die leidgeplagte Bevölkerung im Vertrauen
auf den geheimnisvollen Plan der göttlichen Vorsehung. Er erinnerte daran, daß der
Christ angesichts des Unheils nicht verzagen darf, sondern sich bemühen muß, der Not
Abhilfe zu leisten. Hippo war Zufluchtsort vieler schutzsuchender Menschen, und Augustinus
hatte die Bischöfe, die vor den Barbaren fliehen mußten, in sein Haus aufgenommen.
Unter ihnen war auch Possidius, sein späterer Biograph, der uns ein direktes Zeugnis
dieser letzten dramatischen Tage hinterlassen hat.“
Und dann: der Tod des
Kirchenlehrers in der eingeschlossenen Stadt.
„Im dritten Monat der Belagerung
Hippos erkrankte Augustinus schwer. Im Bewusstsein, dass niemand „ohne eine angemessene
und zutreffende Buße aus dem Leben scheiden kann“, verbrachte er seine letzten Lebenstage
in intensivem Gebet und ließ sich dazu die Bußpsalmen Davids an die Wand vor seinem
Bett heften. Am 28. August 430 schließlich fand das Herz dieses großen Bischofs und
Kirchenlehrers seine Ruhe in Gott.“
Das Beispiel des heiligen Augustinus
wollte Papst Benedikt an diesem Mittwoch auch seinen Landsleuten besonders vor Augen
führen.
„Sein Einsatz bis zum Lebensende und sein Sterben führen uns nochmals
die Größe des heiligen Augustinus vor Augen. Sein Beispiel und seine Lehre, stets
lebendig in seinen Schriften, sind Licht und Stärkung auch für uns heute. Wie er wollen
wir im Vertrauen auf Gottes helfende Gnade unseren Weg gehen. Der Herr segne und geleite
euch alle.“