Asyl für Konvertiten
– das ist ein schwieriges Thema. Zwar hat die Zahl Asylsuchender in den letzten Jahren
in Deutschland stark abgenommen Trotzdem müssen Asylbewerber, die hier Christen geworden
sind, befürchten, wieder in ihre Heimat abgeschoben zu werden. Das ist nicht hinnehmbar,
meint Otmar Oehring vom Hilfswerk Missio.
„Das Problem ist, dass die Gerichte
dann häufig unterstellen, dass es keinen ernsthaften Glaubenswechsel gegeben hätte,
dass es praktisch nur vorgegeben wird von den Leuten, um sich auf diese Weise die
Anerkennung als Asylanten zu erschleichen.“
Die Kernfrage ist, so Oehring,
wer eigentlich darüber entscheiden kann, ob jemand tatsächlich zum Christentum übergetreten
ist oder nicht.
„Die eine Person, die das kann, ist
die betroffene Person, die für sich in Anspruch nimmt, zum Christentum übergetreten
zu sein; und die anderen Personen, die darüber urteilen können, sind die Geistlichen
oder sonstige (Religionslehrer, Katecheten), die die betroffene Person auf ihrem Weg
zum Christentum begleitet haben.“
In jedem Fall stehe diese Beurteilung
keinem weltlichen Gericht zu.
„Das ist nicht nur eine Ansicht, die in der
katholischen Kirche vertreten wird, sondern die wird auch von den anderen Kirchen
vertreten, und das müssen sich die Gerichte auch zu eigen machen!“
Der
Fachbereich Menschenrechte von missio hat dazu eigens eine Studie herausgebracht zum
Thema „Asyl für Konvertiten“. Hintergrund sind die Erfahrungen von Missio in der Flüchtlingsarbeit:
„Wir
haben sie begleitet; wir sind davon überzeugt, dass das ein ernsthaftes Anliegen dieser
Menschen war, und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die Konversion ein
ernsthafter Wunsch war. Daraus folgernd müssten dann diese Menschen auch hier als
Asylanten anerkannt werden.“
Die Studie „Asyl für Konvertiten?“ ist auf
Deutsch, Englisch und Französisch kostenlos erhältlich unter www.missio.de.