2008-01-16 13:02:51

D: Asyl für Christen?


RealAudioMP3 Asyl für Konvertiten – das ist ein schwieriges Thema. Zwar hat die Zahl Asylsuchender in den letzten Jahren in Deutschland stark abgenommen Trotzdem müssen Asylbewerber, die hier Christen geworden sind, befürchten, wieder in ihre Heimat abgeschoben zu werden. Das ist nicht hinnehmbar, meint Otmar Oehring vom Hilfswerk Missio.

„Das Problem ist, dass die Gerichte dann häufig unterstellen, dass es keinen ernsthaften Glaubenswechsel gegeben hätte, dass es praktisch nur vorgegeben wird von den Leuten, um sich auf diese Weise die Anerkennung als Asylanten zu erschleichen.“

Die Kernfrage ist, so Oehring, wer eigentlich darüber entscheiden kann, ob jemand tatsächlich zum Christentum übergetreten ist oder nicht.

 
„Die eine Person, die das kann, ist die betroffene Person, die für sich in Anspruch nimmt, zum Christentum übergetreten zu sein; und die anderen Personen, die darüber urteilen können, sind die Geistlichen oder sonstige (Religionslehrer, Katecheten), die die betroffene Person auf ihrem Weg zum Christentum begleitet haben.“

In jedem Fall stehe diese Beurteilung keinem weltlichen Gericht zu.

„Das ist nicht nur eine Ansicht, die in der katholischen Kirche vertreten wird, sondern die wird auch von den anderen Kirchen vertreten, und das müssen sich die Gerichte auch zu eigen machen!“

Der Fachbereich Menschenrechte von missio hat dazu eigens eine Studie herausgebracht zum Thema „Asyl für Konvertiten“. Hintergrund sind die Erfahrungen von Missio in der Flüchtlingsarbeit:


„Wir haben sie begleitet; wir sind davon überzeugt, dass das ein ernsthaftes Anliegen dieser Menschen war, und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die Konversion ein ernsthafter Wunsch war. Daraus folgernd müssten dann diese Menschen auch hier als Asylanten anerkannt werden.“

Die Studie „Asyl für Konvertiten?“ ist auf Deutsch, Englisch und Französisch kostenlos erhältlich unter www.missio.de.

(missio 16.01.2008 mc)









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