Für die Katholiken
in Deutschland kommt Kardinal Lehmanns Rücktritt als Vorsitzender der Bischofskonferenz
überraschend. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken,
sagte dem Kölner Domradio:
„Wir haben ja schon seit einiger Zeit gewusst,
dass Kardinal Lehmann seine Amtszeit nicht zu Ende bringen würde, jeder wusste von
seinem Krankenhausaufenthalt... aber dass es so schnell gehen würde, hat uns wirklich
sehr überrascht.“
Aus Sicht der katholischen Laien war die Zusammenarbeit
mit Kardinal Lehmann außerordentlich positiv, fasst Stefan Vesper zusammen. An sieben
Katholikentagen und beim ökumenischen Kirchentag habe der Chef der Deutschen Bischofskonferenz
mit Leib und Seele teilgenommen.
„In all diesen Ereignissen hat er immer
den Schlussgottesdienst mit uns gefeiert, war die ganzen Tage dabei, stand auf Podien,
stand für Gespräche zur Verfügung. Für uns war in unserer alltäglichen Arbeit ein
verlässlicher Freund, jemand, der die Sorgen und Anliegen der katholischen Laien in
Deutschland kannte. Herausheben möchte ich seine Bereitschaft zum Zuhören, zum Verstehen
und zur Zusammenarbeit.“
An Spekulationen um den Nachfolger Kardinal Lehmanns
an der Spitze der Bischofskonferenz möchte sich der ZdK-Generalsekretär lieber nicht
beteiligen. Aber einen Rat hat er bereit:
„Der Nachfolger sollte sich orientieren
am Vorgänger. Er sollte zusammenführen, zusammenhalten, mit Spannungen gut umgehen,
das heißt Spannungen ansprechen, aber sie auch so behandeln, dass sie nicht zerreißen
- Kardinal Lehmann hat das in vorbildlicher Weise gemacht. Ich denke wirklich, die
Orientierung an seinem Vorgänger ist das beste Anforderungsprofil.“