Österreich: Schulterschluss der Religionen für Lebensschutz
Ökumenischer und interreligiöser
Schulterschluss für den Lebensschutz in Österreich. Am vergangenen Freitag unterzeichnete
als erster der Wiener Kardinal Schönborn eine Bürgerinitiative der "Aktion Leben"
für ein kinder- und elternfreundliches Österreich. Aber nicht nur er ist Erstunterzeichner;
auch der evangelische Bischof Michael Bünker, der griechisch-orthodoxe Metropolit
Michael Staikos und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich,
Anas Schakfeh, sind dabei. Schönborn glaubt, dass Kinderfreundlichkeit alle angeht:
„Ich denke, es tut uns allen gut und es tut uns not, dass wir eine Lobby für Kinder
haben in unserm Land. Ich rechne die Aktion Leben dazu; es gibt viele andere, die
sich darum bemühen, ein kinderfreundliches Österreich zu fördern, und deshalb unterstütze
ich diese Initiative.“
Metropolit Staikos sieht die Initiative in einem
Kontext, der auch in anderen Ländern heiß diskutiert wird:
„Ich glaube,
das Anliegen, um das es geht, betrifft alle Kirchen. Allerdings habe ich das auch
aus einer erweiterten Perspektive gesehen: Es geht auch um Integration dieser Kinder
in der Gesellschaft. Unsere Kinder sind hauptsächlich Kinder von Migranten, die ihre
zweite Heimat suchen und auch finden wollen. Das müssen wir ihnen geben.“
Der
Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, unterstreicht
die Gemeinsamkeit der Religionen in diesen Fragen:
„Für uns Muslime ist
die Familie eine sehr wichtige Institution; wir betrachten die Familie und die Kinder
nicht nur als eine gesellschaftliche Einrichtung, sondern als eine religiöse Institution.
Deswegen unterstützen wir alle Bemühungen, die darauf zielen, die Familie zu schützen
und zu fördern.“
Der Forderungskatalog der Bürgerinitiative unter dem Titel
„Mit Kindern in die Zukunft!“ sieht die Einrichtung eines öffentlich finanzierten
Hilfsfonds für Schwangere in Not vor sowie eine intensivere und ständige Bewerbung
der Schwangerenberatung. Weiter wird eine „vielfältige Unterstützung für Eltern von
Kindern mit Behinderung“ gefordert. In diesem Zusammenhang sollte laut „Aktion Leben“
auch der Lebensschutz in der Verfassung verankert werden.