In den Vereinigten
Staate von Amerika hat der Wahlmarathon begonnen. Erst schien es, dass die ursprüngliche
Favoritin Hillary Clinton durchfallen würde, dann holte sie überraschend auf. Eine
wichtige Rolle kommt nach Meinung von Beobachtern den christlichen Wählern zu - und
zwar nicht nur den evangelikal-konservativ eingestellten des „Bibel Belt“ im Südosten
der USA, sondern auch den Katholiken. Allerdings haben die es diesmal nicht so leicht,
meint der USA-Experte Ferdinand Oertel im Gespräch mit uns:
„Die Katholiken
haben es diesmal sogar besonders schwer mit der Wahl, weil in den entscheidenden Fragen
ein großer Unterschied zur Wahl des ersten Katholiken zum Präsidenten, der Wahl Kennedys,
besteht. 1968 – als Kennedy achtzig Prozent der Stimmen erhielt – gab es noch nicht
die Fragen, um die es heute geht: Abtreibung, Homo-Ehe, Stammzellen-Forschung und
Euthanasie. Das sind Kriterien, die heute dazu kommen. Also - es reicht nicht, einfach
den Katholiken zu wählen, sondern der Wähler muss sich fragen, welche Position genau
die katholischen Kandidaten zu diesen Fragen einnehmen.“
Auch für diese
Wahl haben die amerikanischen Bischöfe ein eigenes Hirtenwort verfasst.
„In
dem Bischofsswort, das die gesamte Bischofskonferenz zur Wahl herausgegeben hat, wird
auf die Frage, ob man katholische Kandidaten wählen kann, die etwa in Fragen der Abtreibung
eine andere Position vertreten, als die Kirchenlehre vorschreibt, nicht mehr eingegangen.
Insgesamt versucht man innerhalb der Kirche das nicht so hoch zu spielen und zum entscheidenden
Kriterium zu machen, sondern weist auf die Gesamtposition der Kandidaten in sozial-sittlicher
Hinsicht hin.“