2008-01-14 14:56:17

USA: Wen sollen Katholiken wählen?


RealAudioMP3 In den Vereinigten Staate von Amerika hat der Wahlmarathon begonnen. Erst schien es, dass die ursprüngliche Favoritin Hillary Clinton durchfallen würde, dann holte sie überraschend auf. Eine wichtige Rolle kommt nach Meinung von Beobachtern den christlichen Wählern zu - und zwar nicht nur den evangelikal-konservativ eingestellten des „Bibel Belt“ im Südosten der USA, sondern auch den Katholiken. Allerdings haben die es diesmal nicht so leicht, meint der USA-Experte Ferdinand Oertel im Gespräch mit uns:

„Die Katholiken haben es diesmal sogar besonders schwer mit der Wahl, weil in den entscheidenden Fragen ein großer Unterschied zur Wahl des ersten Katholiken zum Präsidenten, der Wahl Kennedys, besteht. 1968 – als Kennedy achtzig Prozent der Stimmen erhielt – gab es noch nicht die Fragen, um die es heute geht: Abtreibung, Homo-Ehe, Stammzellen-Forschung und Euthanasie. Das sind Kriterien, die heute dazu kommen. Also - es reicht nicht, einfach den Katholiken zu wählen, sondern der Wähler muss sich fragen, welche Position genau die katholischen Kandidaten zu diesen Fragen einnehmen.“

Auch für diese Wahl haben die amerikanischen Bischöfe ein eigenes Hirtenwort verfasst.

„In dem Bischofsswort, das die gesamte Bischofskonferenz zur Wahl herausgegeben hat, wird auf die Frage, ob man katholische Kandidaten wählen kann, die etwa in Fragen der Abtreibung eine andere Position vertreten, als die Kirchenlehre vorschreibt, nicht mehr eingegangen. Insgesamt versucht man innerhalb der Kirche das nicht so hoch zu spielen und zum entscheidenden Kriterium zu machen, sondern weist auf die Gesamtposition der Kandidaten in sozial-sittlicher Hinsicht hin.“

(rv 14.01.2008 mc)








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