Vatikan: Nein zu politischer Instrumentalisierung des Papstes
Benedikt XVI. habe nicht das soziale Engagement der politisch Verantwortlichen in
Rom herunterspielen wollen. Das ist der Tenor einer Erklärung des vatikanischen Pressesaals
vom Freitag. Hintergrund sind die mahnenden Worte des Papstes bei einem Empfang für
den Bürgermeister der Stadt Rom sowie die Chefs der Provinz und der Region Latium
am Donnerstag. Dabei hatte Benedikt XVI. vom „schwersten Verfall“ gesprochen,
den einige Stadtteile Roms durchmachten. Daraufhin hatte die Opposition Bürgermeister
Walter Veltroni scharf angegriffen, die Presse sprach von einem „Alarmschrei“ und
einer „Exkommunikation“ des Bürgermeisters durch den Papst. Das vatikanische Kommunique
stellt klar: Als Bischof von Rom habe Benedikt XVI. das schätzenswerte Engagement
der Stadtführung immer wieder gewürdigt, auch in der Rede am Donnerstag. Gleichwohl
habe der Papst es aber nicht unterlassen können, den vielen eine Stimme zu geben,
die sich an ihn wenden, und einige besonders dringliche menschliche Probleme anzusprechen,
wo der Beitrag aller gefragt ist. Auch die Kirche sei bereit, ihre Unterstützung zu
leisten. Veltroni erklärte daraufhin, er sei „sehr froh über die Worte, die der
Papst gesagt hat“. Es seien „sehr schöne Worte der Wertschätzung und der Ermutigung“.
Im Übrigen sei jede Instrumentalisierung nur ein Sieg für 24 Stunden; danach verwandele
sie sich oft in einen Bumerang, schrieb er seinen politischen Gegnern ins Stammbuch.