Mit Besuchen in der
Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem und am See Genezareth hat US-Präsident
George W. Bush am Freitag seine dreitägige Reise durch Israel und Palästina beendet.
Zeitgleich waren Vertreter mehrere Bischofskonferenzen im Heiligen Land, u.a. der
us-amerikanischen, der britischen und der französischen. Wir haben den früheren Erzbischof
von Washington, Kardinal Theodore Edgar McCarrick, um eine Einschätzung des Bush-Besuchs
im Heiligen Land gebeten. „Ich denke, Bush hat den Menschen Hoffnung
geschenkt, vor allem denjenigen, die überhaupt keine Hoffnung mehr haben. Ob der Präsident
realistisch ist? Ich hoffe! Und ich hoffe, dass wir zu einer Lösung kommen, wenn wir
alle zusammen arbeiten. Man kann nicht alles auf einmal lösen: das Probleme „Gaza“
wird sicher noch einige Zeit bestehen bleiben. Die Menschen wissen, dass noch lange
Zeit braucht, und dass auch in Zukunft häufig keine Fortschritte wahrnehmbar sein
werden.“
Bush sprach vor Ort ganz unbefangen von der „Besetzung“ von palästinensischen
Territorien – neue Töne, meint der Kardinal:
„Ich halte das für einen Schritt
vorwärts zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Ich weiß nicht, wie bewusst sich der Präsident
dessen war, als er dieses Wort gebraucht hat. Er hätte es wahrscheinlich nicht getan,
wenn er sich darüber im Klaren gewesen wäre, was das für ein Stirnerunzeln bei manchen
hier verursacht. Trotzdem glaube ich, dass er realistischer ist, als wird denken.
Er ist davon überzeugt, dass es irgendeine Lösung geben muss, besser früher als später.“
Bush
setzt seine Reise in den Nahen Osten mit einem Besuch in Kuwait fort.