Die Anschläge auf christliche Einrichtungen im Bundesstaat Orissa haben politische
Hintergründe. Davon geht der Sprecher der indischen Bischofskonferenz für Kastenfragen
aus. Christliche Zwangsbekehrungen als Grund für die Gewalttaten anzugeben, sei nur
eine „Propaganda“ der oberen Kasten gewesen, erklärte Pater Cosmon Arockiaraj in einem
Interview mit Asianews. Die Kirche behandle die gesellschaftlich Ausgegrenzten würdevoll
und biete ihnen die Möglichkeit zur Ausbildung; bestimmte Teile der Politik seien
aber gegen den ökonomischen Aufschwung und die Alphabetisierung der untersten Gesellschaftsklassen.
„Wenn man die Menschen in ihrer Ignoranz und Armut belässt, kann man sie besser ausnutzen“,
erklärte der Pater. Er wies darauf hin, dass die Ziele der Anschläge zumeist Eigentum
von Kastenlosen und Eingeborenen war. Die größeren Stadtviertel von Cuttak und Bhubanseswar,
in denen sich angesehene christliche Schulen befinden, seien hingegen nicht angegriffen
worden. (asianews 11.01.08 ag)