Die Bischöfe der Europäischen
Union rufen zu rascher Hilfe für Flüchtlinge aus dem Irak auf. Die EU solle ein Kontingent
von 60.000 Flüchtlingen aufnehmen, fordert die EU-Bischofskommission COMECE in einem
am Donnerstagabend in Brüssel veröffentlichten Schreiben an die slowenische EU-Präsidentschaft.
COMECE-Präsident
Adrianus van Luyn erinnert daran, dass Europa in den 70er Jahren in ähnlicher Weise
vietnamesische Bootsflüchtlinge aufgenommen habe. Die Bischöfe sprechen sich dafür
aus, vor allem nicht-muslimische Minderheiten aufzunehmen. Nach Einschätzung des UNO-Flüchtlingshilfswerks
seien diese Gruppen, darunter Christen und andere religiöse Minderheiten, besonders
gefährdet. Unter Berufung auf die UNO-Organisation spricht van Luyn von der schlimmsten
humanitären Katastrophe im Nahen Osten seit 1948. Rund 4,4 Millionen Flüchtlinge hätten
den Irak verlassen. Angesichts dieser unmenschlichen Situation und der Überlastung
der Nachbarstaaten müsse die EU handeln. Dazu solle sie nicht nur Flüchtlinge aufnehmen,
sondern auch die Nachbarstaaten des Irak politisch und materiell unterstützen. (rv/kna
11.01.2008 bp)