2008-01-10 10:19:32

Irak: Neue Anschläge auf Kirchen


Christen befürchten eine weitere „religiöse Säuberung“ im Irak. Ihre Sorge wird durch die neuen Bombenanschläge auf christliche Kirchen genährt. Die im Irak verbliebenen Christen sehen hinter den Anschlägen die Absicht von Extremisten, die Christen zu verängstigen und sie zur Flucht zu bewegen. Ein weiteres Ziel sei es, schon ausgewanderte irakische Christen einzuschüchtern, die auf Rückkehr hofften. Das erfuhr das internationale Hilfswerk „Kirche in Not“ von irakischen Christen.

Die Bomben, die in den letzten Tagen vor Kirchen explodierten, haben zwar keine größeren Schäden verursacht. Sie wirkten aber wie ein „Zeichen, dass jederzeit alles möglich sei“. Zu einer ersten Anschlagwelle in diesem Jahr kam es am 6. Januar in Bagdad und Mossul. Am Mittwoch dann explodierten in Kirkuk Autobomben vor Kirchen. Erzbischof Louis Sako von Kirkuk sieht hinter den Anschlägen eine „politische Botschaft“; die christliche Gemeinde von Kirkuk, die bislang relativ wenig unter Gewalt und Einschüchterung zu leiden gehabt habe, solle in Angst und Schrecken geraten. Er habe alle Termine außerhalb seiner Diözese abgesagt, um bei den Betroffenen sein zu können.

Ein anderer Bischof aus dem Irak berichtet, die Menschen seien über die Anschläge besonders schockiert gewesen, da die Lage zwei Monate lang relativ ruhig gewesen sei. Es hatte sich bereits ein gewisser Optimismus ausgebreitet. Die Zahl der noch im Irak verbliebenen Christen kann nicht exakt festgestellt werden, jedoch soll Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte bereits geflohen sein. Im Jahr 2003 haben im Irak noch 1,2 Millionen Christen gelebt.

(pm kirche in not 10.01.2008 sk)







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