Der Wiener Diözesanpriester Franz Xaver Brandmayr ist neuer Leiter der „Anima“ in
Rom. Er tritt am 25. Jänner das Amt des Rektors der österreichisch-deutschen Nationalstiftung
"Collegio Teutonico di Santa Maria dell'Anima" in der Nähe der Piazza Navona an. Brandmayr
ist Nachfolger des im April 2007 verstorbenen Eisenstädter Diözesanpriesters Johann
Hörist. Der Amtsantritt werde ohne Feier erfolgen, so Brandmayr gegenüber "Kathpress".
Im Februar oder März ist aber ein festlicher Gottesdienst mit dem Präfekten der vatikanischen
Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, vorgesehen.
Franz-Xaver
Brandmayr wurde am 11. März 1956 in Wels geboren. Er besuchte das Jesuiteninternat
am Freinberg in Linz und studierte zunächst in Wien Rechtswissenschaften. Nach dem
Gerichtsjahr 1979 trat Brandmayr in den Jesuitenorden ein. Anschließend studierte
er Philosophie und Theologie in München und Rom. 1986 wurde er in Wien von Kardinal
Franz König zum Priester geweiht. Neben seinem Lizenziatsstudium des Kirchenrechts
in Rom war er als Seelsorger tätig, ab 1993 in Wien. Im gleichen Jahr 1993 verließ
er auch den Jesuitenorden. Er wurde als Kaplan in der Pfarre St. Gertrud in Wien-
Währing und als Richter am Wiener Diözesan- und Metropolitangericht tätig.
Als
Rektor wird Brandmayr für das Priesterkolleg verantwortlich sein, in dem zur Zeit
16 Priester u.a. aus Österreich, Deutschland, der Slowakei, Rumänien und Belgien beheimatet
sind, die sich - von ihren Bischöfen entsandt - an den päpstlichen Universitäten Roms
höheren Studien widmen. Zugleich trägt der Rektor auch die Verantwortung für die deutschsprachige
Personalpfarre Santa Maria dell'Anima. Pfarre und Priesterkolleg haben eine Brückenfunktion
zwischen der Weltkirche und der Kirche im deutschsprachigen Raum.
Die Anima
geht auf eine Gründung der Eheleute Johann und Katharina Peters aus dem niederländischen
Dordrecht zurück, die im 14. Jahrhundert hier ein Hospiz für "arme Leute der deutschen
Nation" gründeten.