Papst Benedikt XVI.
hat die ungezügelte Globalisierung scharf kritisiert. In seiner Predigt zum Fest „Erscheinung
des Herrn“ rief er zur Mäßigung im Lebensstil auf. Dies sei nur möglich, wenn die
Menschen Mut hätten. Dieser Mut werde ihnen durch die Geburt Jesu Christi geschenkt. „Man
kann in der Tat nicht sagen, dass die Globalisierung ein Synonym wäre für eine Weltordnung,
ganz im Gegenteil. Die Konflikte um den wirtschaftliche Vorherrschaft und die Gier
nach Energie- und Wasserressourcen sowie Rohstoffen erschwert die Arbeit derjenigen,
die sich für eine gerechte und solidarische Welt einsetzen. Es ist eine größere Hoffnung
notwendig, die es erlaubt, das Gemeinwohl aller dem Luxus Weniger und dem Elend Vieler
vorzuziehen.“ Nur wer eine große Hoffnung habe, könne sich auch mäßigen, so
Benedikt XVI. „Die Mäßigung ist nicht nur eine aszetische Anweisung, sondern
auch ein Weg der Rettung für die Menschheit. Es ist inzwischen offensichtlich, dass
nur mit einem nüchternen Lebensstil – verbunden mit einem ernsten Einsatz für eine
gerechte Verteilung der Reichtümer – es möglich sein wird, eine gerechte und nachhaltige
Entwicklungsordnung zu etablieren.“ Ausgegangen war Benedikt XVI. vom biblischen
Bericht vom Besuch der „Weisen aus dem Morgenland“. Diese seien in heilsgeschichtlicher
Perspektive die Repräsentanten aller Menschen, die die Wahrheit suchten, eine Gegenbewegung
zur Unheilsgeschichte, wie sie sich im Turmbau zu Babel gezeigt habe. In Erfüllung
der Verheißung an Abraham, Segen für die Völker zu sein, sei der Heilswillen Gottes
in Jesus Christus erfüllt worden. Und der realisiere sich nun durch die Kirche. „Doch
dieser Plan wird behindert von Zerwürfnissen und von Widerständen, die die Menschheit
verletzen aufgrund der Sünde und des Konflikts der Egoismen. Die Kirche steht im Dienst
jenes „Mysteriums“ des Segens für die gesamte Menschheit. Sie erfüllt ihre Mission
nur dann vollkommen, wenn sie dieses Licht des Herrn Christus in sich widerspiegelt,
und so zu einer Hilfe für die Völker auf dem Weg des Friedens und des authentischen
Fortschritts wird.“ In der feierlichen Liturgie gab es heute - wie immer an
Erscheinung des Herrn - eine Besonderheit: Die Festankündigung am Jahresbeginn. In
dem vom Kantor nach dem Evangelium und vor der Predigt mit der Melodie des Oster-Exsultet
vorgesungen Text werden die Termine der Festtage des Jahres angekündigt. So fällt
das Osterfest im Jahre 2008 sehr früh auf den 23. März und das Pfingstfest auf den
11. Mai. (rv 06.01.2008 mc)