Der Heilige Stuhl
ruft zum weltweiten Gebet für die Opfer sexueller Verfehlungen durch Priester auf.
Der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Claudio Hummes, hat eine ständige eucharistische
Anbetung in diesem Sinn angeregt. Es wichtig sei, sexuelle Verfehlungen von Priestern
einzugestehen und zu benennen. Es gehe aber vor allen Dingen um die Opfer, stellte
der brasilianische Kardinal im Interview der vatikanischen Tageszeitung „L´Osservatore
Romano“ klar.
„Wir bitten alle um die eucharistische Anbetung, um vor Gott
wiedergutzumachen, was an schlimmen Taten geschehen ist, und die Würde der Opfer neu
wahrzunehmen“, erklärte Kardinal Hummes. Die Sühne-Initiative für moralisches und
sexuelles Fehlverhalten von Priestern sei mit Blick auf "sehr schwere Vorfälle" aus
jüngerer Zeit auf den Weg gebracht worden. Gleichzeitig betonte der vatikanische Klerus-Verantwortliche,
dass nur ein kleiner Teil der Priester, weniger als ein Prozent, in Fälle sexuellen
Missbrauchs involviert sei. Seine Kongregation habe allen Bischöfen weltweit einen
Brief geschrieben, in dem sie bittet, in den Diözesen, Klöstern und Seminaren Ewige
Anbetung vor dem Altarsakrament für die Opfer sexueller Verfehlungen durch Priester
zu halten. An diesen Feiern sollen sowohl Geistliche als auch Laien, besonders Familien,
teilnehmen, empfahl Hummes. Die Kirche habe „immer für die Fehler aller Sünder gebetet“,
dies solle auch weiterhin und stärker geschehen. Ein weiteres Anliegen für Hummes
ist die Bedeutung und Förderung von so genannten „Spiritualmüttern“ für Priester.
Dies sei ein Aufruf an alle Frauen – ob Laiinnen oder Ordensfrauen –, Priester im
Gebet zu begleiten und ihnen so in ihrer Berufung zu helfen. (rv 05.01.2008 mg)