Papst Benedikt XVI. ist tief besorgt über die Entwicklung in Kenia. Das schreibt Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone im Namen des Papstes in einem Brief an den Vorsitzenden der kenianischen
Bischofskonferenz, Kardinal John Njue. Der Papst sei den Familien der Opfer nahe,
die in den vergangenen Tagen gewaltsam ums Leben kamen. Gleichzeitig lädt Benedikt
alle Verantwortliche des Landes ein, den Dialog für den Frieden fortzuführen. Unterdessen
fürchten oder erleben viele Hilfsorganisationen Schlimmes für ihre Projekte in Kenia.
Österreichs Caritas etwa betreibt ein Straßenkinderprojekt in der kenianischen Hauptstadt
Nairobi. Verantwortlich sind Sr. Lydia Pardeller und Peter Quendler.
„Die
Hütten brennen. Die Geschäfte sind geplündert und teilweise angezündet. Es gibt viele
Tote auf den Straßen. Viele Verletzte befinden sich in den Krankenhäusern. Diese sind
auch völlig überfordert. Unsere Pfarrei befindet sich mitten in den Slums.“
Für
die Erstversorgung der rund 700 von der Caritas in Nairobi betreuten Straßenkinder
wurden von der Caritas Kärnten kurzfristig 5.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der
Bedarf nach weiteren Spenden sei jedoch wesentlich höher, so der zuständige Projektkoordinator
der Caritas Kärnten, Peter Quendler. „Die Kinder wurden in Sicherheit
gebracht. Die 700 Kinder sind teilweise in Kirchen untergebracht und werden dort versorgt.
Es gibt natürlich einen großen Mangel an Lebensmittel, Kleidung und Decken. Denn es
ist auch um diese Jahreszeit in der Nacht sehr kalt. Es geht also um die Erstversorgung.“
Errichtet
wurde die Pfarrei Kariobangi, in der das Straßenkinderprojekt angesiedelt ist, im
Jahr 1973 als Station der Comboni Missionare. Damals lebten in dem Gebiet rund 7.000
Menschen. Mittlerweile ist die Bevölkerungszahl in dem Slum auf rund 500.000 Menschen
angewachsen. Pro Quadratkilometer leben dort durchschnittlich 90.000 Menschen. Damit
ist Kariobangi eine der größten und am dichtesten besiedelten Stadtteile Nairobis.
(kap 05.01.2008 mg)