Das Thema Ehe und Familie wird wohl auch im bevorstehenden Wahlkampf Einzug halten.
Über hunderttausend Menschen haben am Sonntag im Zentrum von Madrid für die christliche
Vorstellung von Ehe und Familie demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter waren
es sogar anderthalb Millionen Menschen. Bei der Veranstaltung kritisierten mehrere
Bischöfe in scharfen Worten die Linksregierung unter Ministerpräsident Joseluis Zapatero:
Sie untergrabe mit ihrer „radikal laizistischen“ Politik die Fundamente der Gesellschaft.
Auch der Papst wandte sich von Rom aus in einer Video-Botschaft an die Teilnehmer
und rief zum Schutz von Ehe und Familie auf. Der Generalsekretär der sozialistischen
Partei, José Blanco, warf den Bischöfen Lügen vor. Auch ein katholischer Laienverband
hat sich von den Worten der Bischöfe distanziert. Die Tageszeitung „El Pais“ spricht
am Montag auf ihrer Titelseite von einem „heftigen Angriff auf die Regierung“. Ein
Kommentar der Zeitung trägt die Überschrift: „Die Bischöfe im Wahlkampf“; die Angriffe
auf Zapatero hätten das Familien-Event von Madrid „zu einer Wahlkundgebung gemacht“.