Ulrich Wickert, vielen
bekannt durch die Fernsehsendung "Tagesthemen", feiert in diesen Tagen seinen 65.
Geburtstag. Der Diplomatensohn und Schöngeist war lange TV-Korrespondent in Paris
und schrieb mehrere Bestseller zum Thema Werte. So richtig bekannt wurde er aber dadurch,
dass er am Ende seiner Sendungen den Zuschauern in der Regel eine „geruhsame Nacht“
wünschte. Wir fragten Ulrich Wickert, was er den Radio-Vatikan-Hörern für das nächste
Jahr wünscht.
„Ich muss Ihnen dazu erklären, wie es zu der 'geruhsamen
Nacht' gekommen ist. Ein Zuschauer schrieb: Jetzt gibt es 24 Stunden Fernsehen. Das
war als die Nachtlücke gefüllt worden war. Keiner wünscht uns mehr eine gute Nacht.
Da habe ich gesagt: da gibt es ein Bedürfnis. Wenn einer etwas schreibt, dann denken
andere das auch und da habe ich mir überlegt: Man kann nach einer Nachrichtensendung
wie den Tagesthemen den Leuten nicht eine gute Nacht wünschen, weil das wäre zynisch
nach all den schrecklichen Dingen, die man vielleicht gesehen hat. Aber ich habe dann
gesagt: ich benutze das Wort 'geruhsam', weil da Ruhe sich drin befindet. Und ich
würde sagen, nachdem alles, was ihr gesehen habt, wünsche ich euch, dass ihr Ruhe
findet, heute Nacht. Und insofern wünsche ich das Ihren Zuhörern, Ihren Lesern, dass
sie Ruhe finden. Denn ich glaube, das ist das Wichtigste, was man im Leben haben kann.“
(rv 30.12.2007 sk)
In unserem Audio-Angebot hören Sie das ganze
Gespräch mit Ulrich Wickert. Das Gespräch führte Aldo Parmeggiani.