2007-12-29 12:04:32

Tschad: Bischof half beim Prozess mit


RealAudioMP3 Die im Tschad verurteilten Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation „L`Arche de Zoé“ sind an ihr Heimatland überstellt worden. Das bestätigte ein Vertreter des Justizministeriums im Tschad. Ein Gericht in der Hauptstadt N'Djamena hatte sie wegen versuchter Entführung von 103 vermeintlichen Waisenkindern aus dem Tschad zu jeweils acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Der Bischof von N'Djamena, N’Garteri Mayadi, hatte sich in den vergangenen Wochen für einen fairen Prozess eingesetzt. Mehrmals griff er ein, um die internationale Beziehung zwischen dem afrikanischen Land und Europa nicht weiter zu gefährden.

„Mehrere Seiten haben uns dabei geholfen. Die Verteidigung der französischen Angeklagten waren Anwälte der Vereinten Nationen. Bei diesem Prozess ging es aber nicht um simple juristische Standpunkte. Vielmehr stand die Diskussion rund um die Menschenrechte und die Würde des Menschen im Mittelpunkt. Aus der Affäre ´Arche de Zoé´ wurde eine internationale Diskussion über die Menschrechte in Afrika geführt.“

Nach diesem Prozess steht eines fest: In Afrika gibt es viele antiwestliche Einstellungen.

„Ich denke, dass die Gefühle gegen Frankreich und im Allgemeinen gegen den Westen hier im Tschad durch den Westen selber verursacht sind. Die Geschichte kann man nicht einfach rückgängig machen und die Kolonisationszeit ist immer noch in den Köpfen präsent. Dennoch muss ich betonen, dass die Mehrheit des Volkes großen Respekt vor Frankreich hat.“

Die „Arche de Zoé“-Mitarbeiter waren im Oktober festgenommen worden, als sie auf eigene Faust 103 afrikanische Kinder aus dem zentralafrikanischen Land ausfliegen wollten. Nach ihrer Darstellung handelte es sich um Waisenkinder aus dem angrenzenden Sudan, was aber widerlegt wurde.
(rv 29.12.2007 mg)








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